1965 erschien mit „SANDERS UND DAS SCHIFF DES TODES"  (basiert auf dem Edgar Wallace – Roman „SANDERS OF THE RIVER“) die zweite Wallace – Verfilmung der Towers – Films und die Fortsetzung von „DIE TODESTROMMELN AM GROßEN FLUSS“.

Der Auftrag für eine Versicherungsgesellschaft führt Sanders (Richard Todd) nach Afrika, wo er den Fall eines untergegangenen Schiffes prüfen soll. Dort stößt er bald auf einige Merkwürdigkeiten und den Taucher Johnny von Karsten, der auf der Suche nach einer versunkenen Goldladung ist.



Es folgte mit "NEUES VOM HEXER" nicht nur ein weitere Rialto-Wallace, sondern auch die Fortsetzung des Kassenhits "Der Hexer".
 
Der wohlhabende Lord Curtain wurde auf geheimnisvolle Weise umgebracht. Am Tatort findet Scotland Yard-Chef Sir John die Visitenkarte des „Hexers“ Arthur Milton (Rene Deltgen).
Da sich dieser nach seiner Flucht allerdings längst in Australien befindet, reist er kurzerhand mit seiner Frau Cora Ann (Margot Trooger) und Butler Finch (Eddi Arendt) nach London, um sich vom Mordverdacht zu befreien und den Fall selbst aufzuklären.
Auch Inspektor Wesby (Heinz Drache) ist von dessen Unschuld überzeugt und schreckt nicht vor einer Zusammenarbeit mit dem „Hexer“ zurück.

Der Hexer" war 1964 der wohl erfolgreichste Film der deutschen Edgar Wallace-Reihe. Das "Sequel" folgte nur ein Jahr später. Diesmal musste Krimi-Spezialist Herbert Reinecker aber schon einiges aus der Vorlage `herausquetschen. Ein unschlagbares Plus des Films war allerdings der Schauspieler Klaus Kinski in der Rolle des undurchsichtigen Butlers Edwards.

„Das Sequel zum ’64er-Hit ist weniger originell, hat aber Spannung und Witz.“ (1)



Das Kinojahr 1965 endete mit der Wallace - Verfilmung "DER UNHEIMLICHE MÖNCH"

Nacht für Nacht schleicht auf Schloß Darkwood ein gespenstisches Wesen mit Mönchskutte und Peitsche umher. Als mehrere Schülerinnen des angeschlossenen Internats zu Tode stranguliert werden, schickt Scotland Yard seinen besten Mann. Inspektor Bratt (Harald Leipnitz) soll dem unchristlichen Geschehen Einhalt gebieten. Auch Gwendolin (Karin Dor), die Alleinerbin des Darkwood-Vermögens, entgeht nur knapp einem Anschlag des Mörders…

"Der unheimliche Mönch" gehört zu den Klassikern der legendären Edgar-Wallace-Reihe.  Die sechste (und letzte) Wallace-Regie-Arbeit von Herbert Reinl wurde auch kommerziell einer der größter Wallace-Erfolge, obwohl mit Joachim Fuchsberger, Heinz Drache und Klaus Kinski hier gleich drei der Protagonisten der Serie fehlten.

„Aus Harald Reinls Kriminalkabinett ein neuer Wallace, der es leicht hat, seine Betrachter zu fesseln. Reinl ist ein Spezialist für diese Art. Meisterlich setzt er die vom Meister der Kriminalstory errechneten Spannungselemente in filmische Vorgänge um, entwirft Bildstimmungen, setzt optische Überraschungen ein, bis endlich der Zuschauer sich in allen seinen Vermutungen getäuscht sieht und des Geheimnisses Entüllung erst kurz vor Toresschluss erfährt.“ (2)

„Großartig das Darstelleraufgebot mit Harald Leipnitz, Hartmut Reck an der Spitze, die finsteren undurchsichtigen Typen sind in der Mehrzahl, das macht den Film noch spannender, als er ohnehin schon ist.“ (3)

„DER UNHEIMLICHE MÖNCH“ war der letzte Film der Edgar Wallace - Rehie, den die in Berlin ansässige Rialto Film in Schwarzweiß produzierte.

 

1966 kam mit „DAS RÄTSEL DES SILBERNEN DREIECK“ die dritte und letzte Wallace – Verfilmung der Towers Films in Farbe in die Kinos.

Vier maskierte Gangster überfallen in den frühen Morgenstunden einen Geldtransporter mitten auf der Londoner Towerbridge.
Der Gangster Mason verliert dabei die Nerven und erschießt einen Polizisten. Bandenboss Jackson beauftragt ihn deshalb, die Beute zu einem sicheren Versteck zu bringen.
Als Mason in der Nähe des Winterquartiers eines Zirkus die Beute verstecken will, bringt ihn dort ein Unbekannter mit einem Wurfmesser um.
Scotland Yard-Inspektor Elliot (Leo Genn), der Mason dicht auf der Spur war, findet zwar die Leiche, das Geld aber bleibt verschwunden. Er vermutet, dass sich der Täter und die Beute im Zirkus befinden, bei dem er sich zunächst als Fotograf ausgibt. Erst als ein weiterer Mord geschieht, gibt er seine wahre Identität bekannt...

Harry Alan Towers schrieb unter seinem üblichen Pseudonym Peter Welbeck das Drehbuch zum Film.
Zusätzlich kopierte man in die deutsche Fassung den blutroten Schriftzug "Edgar Wallace" ein - und liess eine Stimme ertönen: "Hallo, hier spricht Edgar Wallace!" Regisseur war John Moxey. Der in der deutschen Fassung genannte deutsche Regisseur Werner Jacobs fungierte als technischer Berater.

Das Rätsel des silbernen Dreiecks" war - wie einige Filme der Edgar Wallace-Reihe - eine deutsch-britische Co-Produktion und wurde daher gleichzeitig in drei verschiedenen Versionen gedreht: Einer deutschsprachigen, einer englischen (daher auch zwei Regisseure im Einsatz) und einer englischen Version in Farbe. Neben Heinz Drache - diesmal einmal nicht als Inspektor - wirkten auch die alten Weggefährten Klaus Kinski und Eddi Arent in kleineren Rollen mit. Das Ergebnis ist eine solide Wallace-Verfilmung - aber leider auch nicht mehr.



Am 6. September 1966 hatte mit dem Film "DER BUCKLIGE VON SOHO", der erste Wallace – Rialto – Farbfilm seine Deutschlandpremiere.

Die Millionenerbin Wanda Merville (Monika Peitsch) wird verschleppt. Mit Hilfe einer Doppelgängerin wollen einfallsreiche Gangster an ihren Zaster. Scotland-Yard-Inspektor Hopkins (Günther Stoll) ist aber auch nicht dumm.
Seine Spürnase führt ihn zum unheimlichen Schloß Castlewood, angeblich ein Heim für gefallene Mädchen, hinter dessen Gemäuern Wanda Merville gefangen gehalten wird. Und sie ist beileibe nicht das einzige Opfer:
Denn hier werden hübsche Girls von Mädchenschiebern zusammengepfercht, bevor sie in ein Bordell namens «Mekka» überführt werden. Aber wer ist hier der Hecht im Sündenpfuhl? Etwa der Bucklige von Soho?

 


„Der Bucklige von Soho“ avancierte zum Kassenhit und war der erfolgreichste deutsche Film der Spielzeit 1966/1967, wo er in der Top Ten den ersten Platz einnahm.

„Der erste Farbfilm der Edgar-Wallace-Reihe (Regie: Alfred Vohrer) entstand 1966, zu einer Zeit also, als sich die Gruselkrimi-Serie mit Eddi Arent als Maskottchen bereits gefährlich dem Verfallsdatum näherte. Zwar gab Drehbuchautor Herbert Reinecker ab und zu Kostproben seines schwarzen Humors, aber die betuliche Krimidramaturgie reißt heute niemanden mehr vom Hocker.“ (4)



Am 16. Dezember 1966 folgte  "DAS GEHEIMNIS DER WIESSEN NONNE".

Als sich Inspektor Thompson für die ehrwürdigen Gemäuer eines Klosters interessiert, wird er dort auf brutalste Weise in einem Taufstein ertränkt. Eigentlich sollte Thomson sich um einen Raub in einer Londoner Juwelenhandlung kümmern.
Sein Vorgesetzter Cooper Smith übernimmt den Fall. Als eine kürzlich aus dem Kloster ausgestoßene Nonne ermordet wird, führt auch seine Spur dort hin. Das Kloster ist Teil des Schlosses Emberday Hall, wo Livia Emberday mit ihrem geisteskranken Sohn Luke lebt. Trudy, die Tochter des Hauses, verdient ihren Unterhalt als Fotografin in London.
Als die attraktive Hotelsekretärin Polly, der Cooper Smith sehr nahe steht, entührt wird, führen alle Spuren in das Kloster. Cooper Smith bricht dort kurzerhand ein und macht einige erstaunliche Entdeckungen ....



Eigentlich sollte "Das Geheimnis der weißen Nonne" vorwiegend mit deutschen Wallace-Darstellern wie Heinz Drache und Klaus Kinski besetzt werden, dann schmiss man jedoch die Planungen über Bord, holte sich die Briten als Co-Produzenten ins Boot und musste vorzugsweise auch mit englischsprachigen Schauspielern drehen.

 Die Rolle des Yard-Chefs "Sir John" wird in der deutschen Version von Siegfried Schürrenberg in der englischen von James Robertson-Justice gespielt.

Mit einem für damalige Verhältnisse immensen Budget von 4 Millionen Mark wurde er dann auch einer der teuersten Filme der Edfar Wallace-Reihe - leider aber keinesfalls einer der besseren.

„Im Gegensatz zu anderen behält die Wallace-Serie formal und technisch ihr sauberes Format. Man mordet noch mit Methode, hübsch im Detail und logisch der Reihe nach.“ (5)



1967 kam der Wallace - Krimi "DIE BLAUE HAND" in die Kinos.

Dave Emerson wird wegen Mordes der Prozess gemacht. Auf Grund eines Gutachtens des undurchsichtigen Irrenarztes Dr. Mangrove wird Dave jedoch als unzurechnungsfähig in dessen Anstalt eingewiesen. Wenig später verhilft ihm ein Unbekannter zur Flucht.
Der Wärter, der Dave bis zum elterlichen Schloss verfolgt, wird von einem unheimlichen Kapuzenmann mit blau-eiserner Hand ermordet. Inspektor Graig (Harald Leipnitz) und Sir John von Scotland Yard treffen dort bei ihren Ermittlungen auf Daves Zwillingsbruder Richard.
Schließlich findet Craig erste Hinweise auf die schreckliche Mordwaffe und schöpft den Verdacht, dass es sich bei Richard um Dave handeln könnte. Kurz darauf schlägt die "blaue Hand" erneut zu ....

Warum sich Drehbuchautor Herbert Reinecker bei diesem Wallace-Film hinter dem Pseudonym "Alex Berg" versteckt, bleibt rätselhaft. Der Film ist nicht schlechter als viele andere der Reihe, die Umsetzung sogar zeitweise ausgesprochen spannend.

„Vor nichts zurückschreckend, gestaltet der bewährte Regisseur Alfred Vohrer den Edgar-Wallace-Stoff zu einem Gruselfilm mit Geisterbahneffekten. Daß dabei gelegentlich ein ironischer Zug durchschimmert, erhöht noch den Spaß an dem vermummten Mörder mit der blauen Hand.“  (6)

 





„Auch der Zuschauer grübelt lange vergebens – rausgeschnittene Szenen und ein Hang zur Unlogik machen die Auflösung zur echten Überraschung. Trotzdem ist dieser Film ein großer Spaß. Vor allem dank der übermütigen Schauereffekte, die selbst in Farbe noch irgendwie schwarz-weiß wirken.
Übrigens: Die Drei-Sekunden-Szene mit dem Skelett benötigte mehrere Stunden Drehzeit, weil Klaus Kinski sich jedesmal vor Lachen schütteln wollte.“ (7)

 

Noch im selben Jahr folgte "DER MÖNCH MIT DER PEITSCHE"

Während eines Gottesdienstes stirbt ein junges Mädchen, das im Internat von Harriet Foster lebte. Inspektor Higgins (Joachim Fuchsberger) und Sir John finden dort allerhand interessante Spuren und verdächtige Personen, wie einen vorbestraften Chemielehrer oder Mrs. Fosters Bruder Mark Denver, in dessen Gartenhaus die Mädchen gelegentlich wilde Parties feierten.
Während Sir John den Fall auf psychologische Weise zu klären versucht, denkt Higgins einen Schritt weiter.
Als eines Nachts ein roter Mönch auftaucht und ein weiteres Mädchen ermordet wird, versucht er die Internatsbewohnerin Ann Portland zu schützen, weil er sie für ein potentielles Opfer hält...

Genau wie der 65er Film "Der unheimliche Mönch" beruhte auch "Der Mönch mit der Peitsche" auf dem Edgar Wallace-Roman "The Terror". Diesmal schrieb Krimi-Autor Herbert Reinecker, der später "Derrick" erfinden solle, das Drehbuch unter dem Pseudonym Axel Berg. Das Ergebnis steht dem "Original" kaum nach - abgesehen von der Tatsache, dass dieselbe Story beim zweiten Mal natürlich nur noch halb so originell ist... 




„Der unheimliche Mönch (’65) war in Schwarzweiß. Das Remake ist in Eastmancolor, fällt dramaturgisch aber eher farblos aus. „Derrick“-Erfinder Herbert Reinecker schrieb das Drehbuch als Axel Berg.“ (8)


(1) Cinema Online
(2) Westdeutsche Allgemeine, Essen
(3) Westdeutsche Rundschau
(4) Cinema Online
(5) Filmecho
(6) Münchner Merkur
(7) Cinema Online
(8) Cinema Online

 

© 2008 by Ingo Löchel

Bilder: Archiv des Autors

 

 

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