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Nachdem Jürgen Roland als Regisseur nicht mehr zur Verfügung stand und der zunächst vorgesehene Harald Reinl wegen Vorverlegung des Drehbeginns anderweitige Verpflichtungen übernommen hatte, schlug Produzent Horst Wendlandt der Constantin Alfred Vohrer als neuen Regisseur der Wallace-Serie vor, der 1961 mit „DIE TOTEN AUGEN VON LONDON“, basierend auf dem Wallace – Roman „THE DARK EYES OF LONDON“, seinen ersten Edgar Wallace – Krimi drehte. Nach "Der rote Kreis" (1960) und "Der grüne Bogenschütze" (1961) blieb auch „Die toten Augen von London“ ein reiner Atelierfilm. Die Außenaufnahmen von London stammten wieder aus dem Archiv. Die restlichen Einstellungen wurden in den Strassen Hamburgs und an der Elbe gedreht.
Den Film sahen damals 3,4 Millionen Zuschauer im Kino. „DIE TOTEN AUGEN VON LONDON“ sollte der dritterfolgreichste Film der gesamten Wallace-Produktion werden. Im übrigen war der Film der erste Wallace mit einer Titelschrift in blutroter Farbe. Inspektor Larry Holt (Joachim Fuchsberger) von Scotland Yard glaubt nicht mehr an einen Unfall, als die Polizei nach einer Nebelnacht zum wiederholten Male einen alten Mann aus der Themse fischt. Seine Vermutung, dass die "toten Augen von London" - eine Verbrecherbande blinder Hausierer - wieder aktiv sind, scheint sich diesmal eindeutig zu bestätigen. „Gleich mit seinem ersten Beitrag toppte der spätere „Traumschiff“-Regisseur Vohrer alle vorherigen Filme der „Wallace“ - Reihe.“ (8)
Großalarm bei der Londoner Polizei: Ein offensichtlich wahnsinniger Mörder hat zum dritten Male innerhalb kürzester Zeit eine junge Frau umgebracht. Jedes Mal hinterließ der Täter einen Strauß gelber Narzissen am Ort des schrecklichen Geschehens. „Spätestens wenn man den Toten aus der Themse zieht, wird sich der Wallace-Freund zurechtsetzen und auf eine von des Meisters fehlerlos kombinierten Geschichte gespannt sein. Und er wird nicht enttäuscht.“ (9) „Kuriosum: Die deutsch-britische Co-Produktion wurde mit unterschiedlichen Darstellern in zwei Versionen für die jeweiligen Länder gedreht (GB-Titel: “The Devil’s Daffodil“). Stars der dt. Fassung sind Ingrid van Bergen, Klaus Kinski und weil er deutsch kann Christopher Lee.“ (10)
Der frisch verheiratete Millionenerbe Peter Clifton (Hellmut Lange) gerät nicht nur in den Verdacht, der seit geraumer Zeit gesuchte Banknotenfälscher zu sein, sondern auch einen Mord begangen zu haben. Mit "Der Fälscher von London" verfilmte Produzent Horst Wendlandt wieder einmal einen Edgar Wallace-Roman. Die Regie vertraute er diesmal Harald Reinl an, dessen Frau Karin Dor auch eine der Hauptrollen spielen durfte. das Ergebnis ist gut besetzt und spannend, ein Highlight der frühen Wallace-Verfilmungen. „Wer sich mit Lust die kalte Gänsehaut über den Rücken jagen lässt, wer Gruselszenen mehr liebt als echte Spannung, er wird hier wohl auf seine Kosten kommen. Es sei ihm unbenommen.“ (11) Danach folgte die Wallace – Verfilmungen "DIE SELTSAME GRÄFIN" Seitdem Margaret Reedle eine neue Stellung als Sekretärin bei der Gräfin Eleonora Moron antritt, bekommt sie unheimliche Drohanrufe von einem Unbekannten. Kurz darauf geschieht bereits ein Mordanschlag, dem sie nur knapp durch die Hilfe des geheimnisvollen Mike Dorn entkommt. Unter der Regie von "UfA"-Veteran Josef von Baky entstand diese Edgar Wallace-Verfilmung, die mit Marianne Hoppe und Richard Häussle weitere Stars der großen Zeit des deutschen Kinos im und nach dem Zweiten Weltkrieg im Ensemble hatte. Die Story selbst kann nicht an die Spannung einiger anderer Filme der Reihe heranreichen, erhielt aber immerhin einen "Bundesfilmpreis".
1962 erschien „DAS RÄTSEL DER ROTEN ORCHIDEE“, basierend auf den Wallace – Roman „WHEN THE GANGS CAME TO LONDON“, in den Kinos. Zwei internationale Gangsterbanden terrorisieren London. Einige Millionäre erhielten bereits Erpresserschreiben mit der Aufforderung, mehrere tausend Pfund zu ihrem eigenen Schutz zu bezahlen. Wer dem nicht nachkommt oder die Polizei verständigt, wird sterben. „Wer Krimis mag, der wird hier zwar keinen Hitchcock, wohl aber einen wohlgeratenen Ashley finden. Was durchaus eine Gütemarke besonderer Art zu werden verspricht!“ (12) Gangster in London" sollte der Streifen ursprünglich heißen, bevor die Orchideen in den Vordergrund kamen - nicht ohne Grund, denn dieser Film war einer der wenigen aus der Frühzeit der Edgar Wallace-Reihe, der nicht nur in London spielte, sondern auch dort gedreht wurde. Mit Christopher Lee engagierte man dann auch prompt einen großen Star des britischen und internationalen Kinos. Die Attraktion des Films ist allerdings sicherlich Klaus Kinski in seiner unnachahmlichen Rolle des "Schönen Steve"... „Hier zeigt Regisseur Helmuth Ashley, dass die Schocktherapie - gemischt mit grimmigem Humor - alles unterkühlt vorgetragen, einen unterhaltsamen Reißer ergibt. Auch die Kamera unterstreicht die kalte Sachlichkeit.“ (13)
Lord Selford hinterläßt sieben Freunden und Verwandten je einen Schlüssel zum Depot des Familienvermögens. Sein Sohn soll am Tage seiner Volljährigkeit das Erbe antreten können. Doch dazu kommt es nicht mehr, er wird vorher ermordet.
Ein harmloser Whiskyschmuggler wird tot auf seinem Boot aufgefunden, ermordet mit einer Harpune - dem Markenzeichen des mörderischen "Hai". Scotland Yard steht vor einem Rätsel.
„DAS GASTHAUS AN DER THEMSE“ war mit 3,6 Millionen Kinobesuchern einer der erfolgreichsten Filme der Wallace – Reihe. Unter den Kassenschlagern der Spielzeit 1962/63 erreichte er den vierten Platz hinter „Der Schatz im Silbersee“, „Kohlhiesels Töchter“ und „Heimweh nach St. Pauli. Auf Platz sieben rangierte „Die Tür mit den sieben Schlössern“ und auf Platz 10 lang „Der Fluch der gelben Schlange“, der einzige CCC Brauner – Wallace – Film. Für "DER FLUCH DER GELBEN SCHLANGE" engagierte er 1962 u. a. die Schauspieler Joachim Fuchsberger, Pinkas Braun und Brigitte Grothum, die den Zuschauern auch aus der "Rialto"-Serie bereits vertraut waren. Joe Bray - ein reicher Brite, der in Hongkong lebt - ist in Besitz eines alten chinesischen Orakels - der gelben Schlange. Eines Nachts brechen Unbekannte in Brays Pagode ein, um die Schlange zu stehlen. Clifford Lynn, ein Sohn Brays, wird Zeuge dieser Tat und kann die Schlange in seinen Besitz bringen. Er verdächtigt seinen Halbbruder Fing-Su und dessen Organisation „Die freudigen Hände“ als Auftraggeber des versuchten Diebstahls, was Joe Bray zunächst aber nicht glaubt.
© 2008 by Ingo Löchel Bilder: Archiv des Autors
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