LEX BARKER
(1919 – 1973)

Lex Barker wurde als Alexander Crichlow Barker, Jr. am 8. Mai 1919 in Rue, New York.
Nach dem Besuch der „Fesseden School“ und der renommierten „Phillips Exeter Academy“, studierte er an der „Princeton University“, brach aber das Studium schon nach kurzer Zeit wieder ab, um eine Schauspielerausbildung zu beginnen.
1938 erhielt Barker eine kleine Rolle in dem Shakespear – Stück „THE MERRY WIVES OF WINDSOR“ sowie in „FIVE KINGS“ (1940) unter der Regie von Orson Welles.
Ein Jahr später wurde ihm von Talentsuchern der Twentieth Century Fox ein Vertrag angeboten, doch Barker konnte seine Eltern nicht davon überzeugen ihn zu unterschreiben, so arbeitete er tagsüber ihn einem Stahlwerk und studierte Ingenieurswesen in der Nacht.
Zwei Jahre später trat er der U. S. Armee bei und erreichte während des Zweiten Weltkrieges den Rang eines Majors. Bei Kämpfen in Sizilien wurde er schwer verwundet und trug bis zu seinem Lebensende eine Silberplatte im Schädel.
1942 heiratete er Constanze Thurlow, von der er sich 1950 wieder scheiden ließ. Das Paar hatte eine Tochter (Lynne) und einen Sohn (Alexander) zusammen.
Drei Jahre später wurde er als jüngster Major der U. S. Army aus dem Dienst.
1946 gab Lex Barker in “DOLL FACE” sein Filmdebüt.
Es folgten u. a. Rollen in „CROSSFIRE“ (Im Kreuzfeuer (1947), „UNCONQUERED“ (Die Unbesiegten (1947), „DICK TRACY MEETS GRUESOME“ (1947), “THE VELVET TOUCH” (Die bronzene Göttin (1948) und „RETURN OF THE BAD MEN“ (Der Schrecken von Texas, 1948).
Als Johnny Weismüller den Tarzan in weiteren Filmen nicht mehr spielen wollte, erhielt Lex Barker die Chance und wurde dessen Nachfolger.

1949 gab der Schauspieler in „TARZAN’S MAGIC FOUNTAIN“ (Tarzan und das blaue Tal) sein Tarzan – Debüt.
In einem Tal im Urwald lebt ein Stamm der sich durch einen Jungbrunnen ewige Jugend erhält. Nur Tarzan (Lex Barker) kennt den Weg zu diesem blauen Tal.
Eines Tages muss er die verschollene Fliegerin Gloria (Evelyn Ankers) dort aufsuchen. Denn sie ist die einzige6 die bei einem Mordprozess in London die Unschuld ihres Exverlobten beweisen kann. - Rasantes Dschungel-Spektakel6 in dem Lex Barker erstmals den lianenschwingenden Muskelmann spielt.
Es folgten die Tarzan – Filme “TARZAN AND THE SLAVE GIRL” (Tarzan und das Sklavenmädchen, 1950)
Mitglieder des geheimnisvollen Stammes der Löwenmenschen entführen Jane (Vanessa Brown) und mehrere eingeborene Frauen und verschleppen sie in ihre steinerne Stadt.
Da deren Bewohner durch eine rätselhafte Kranheit immer mehr dezimiert werden, ist Blutauffrischung nötig. Tarzan (Lex Barker) nimmt die Verfolgung auf, rettet die Gekidnappten, und sorgt mit Hilfe eines Arztes (Arthur Shields) dafür, dass auch den Tätern geholfen wird.
“TARZAN’S PERIL” (Tarzan und die Dschungelgöttin, 1951)
Waffenschmuggler Radijek (George MacReady) und seine Kumpanen töten zwei Regierungsbeamte, die sich ihnen im Dschungel entgegenstellen. Tarzan (Lex Barker) will das Verbrechen rächen.
sowie
„TARZAN’S SAVAGE FURY“ (Tarzan, der Verteidiger des Dschungels“ (1952)
Der verbrecherische Grosswildjäger Rokov (Charles Korvin) tötet Tarzans Cousin Sir Oliver Greystoke (Lex Barker) und gibt seinen Kumpan Edwards (Patric Knowles) als diesen aus. Mit Hilfe der ahnunslosen Jane (Dorothy Hart) gelingt es beiden, Tarzan (Lex Barker) zu überreden, sie in das diamantenreiche Wazuri-Gebiet zu führen.

Am 16. April 1951 heiratete er die Schauspielerin Arlene Dahl. Doch das Paar ließ sich bereits am 15. Oktober 1952 wieder scheiden.
„Sol gab Lex eine Zulage, die er für unsere Hochzeit verwenden konnte. Sol Lesser war bezüglich des Vertrages mit Lex nicht so großzügig. Ich fragte Lex nie, wie viel er bei einem Tarzan-Film verdiente.
Er verdiente bestimmt nicht viel Geld, auch wenn er die Hauptrolle Tarzan spielte. Auf diesem Gebiet war Sol Lesser nicht sehr großzügig. Bezüglich der Publicity finanzierte er aber die Hochzeit. Das war sehr freundlich von ihm.“ (1)
1952 gab er in “RED DUST”, einer Folge der Serie “TALES OF TOMORROW” seine TV – Debüt. Es folgten Gastauftritte in „LUX VIDEO THEATRE“ (1956) und „STUDIO 57“ (1956).

1953 drehte Lex Barker mit „TARZAN AND THE SHE-DEVIL“ (Tarzan bricht die Ketten, 1953) seinen letzten Tarzan Film.
Die skrupellose Lyra (Monique van Vooren) ist die Anführerin einer Gruppe von Elfenbeinjägern. Als diese die Männer eines Eingeborenenstammes entführen und als Sklaven missbrauchen, greift Tarzan (Lex Barker) beherzt ein.
"Es war fabelhaft, dass Lex Tarzan spielte. Er ließ mich jeden Tag mittrainieren. Seine Physis war bestens, er war sehr stolz und arbeitete viel, das so zu belassen.
Im Studio sah ich ihn nicht als Tarzan, und ich konnte auch nicht mit nach Afrika gehen, denn ich hatte meine eigenen Filme.
Als er von den Tarzan-Dreharbeiten zurückkam, arbeitete ich jeden Tag bei Paramount an meinem Film. Das alles arbeitete gegen unsere Ehe.“ (2)
Am 8. September 1953 heiratete er Lana Turner. Die Ehe mit der Schauspielerin war von Skandalen überschattet und daher das Lieblingsthema der Regenbogenpresse. Das Paar ließ sich am 22. Juli 1957 wieder scheiden.

1954 drehte Barker mit „DIE TEMPELWÜRGER VON BANGKOK“ (I Misteri della giungla near) seinen ersten europäischen Film.
Danach war der Schauspieler vorwiegend in Western- und Abenteuerfilmen wie „THE YELLOW MOUNTAIN“ (Gold aus Nevada. 1954), “DUEL ON THE MISSISSIPPI” (Die Intrige der Lily Scarlett, 1955),
„THE PRIZE OF FEAR" (Schonungslos, 1956),
Dave Barrett, Besitzer einer Hunderennbahn, weigert sich, mit Gangstern ins Geschäft zu kommen. Daraufhin wird sein Partner erschossen und der Mord Dave in die Schuhe geschoben.
Als Alibi dient ihm die Feststellung der Polizei, daß er zur selben Zeit mit einem gestohlenen Wagen einen Unfall mit Fahrerflucht begangen haben soll. Keine sehr angenehme Aussicht für Dave...

“AWAY ALL BOATS” (Klar Schiff zum Gefecht, 1956), „WAR DRUMS“ (Rebell der roten Berge, 1957), „JUNGLE HEAT“ (Die Hölle des Dschungels, 1957) oder „DEERSLAYER“ (Lederstrumpf, 1957)
Wildtöter und sein roter Bruder Chingackgook lernen beim Jagen den Pelzjäger Tom Hutter und seine Töchter kennen, die in einer befestigten Holzhütte inmitten eines Sees leben.
Als sie von Indianern angegriffen werden, kommen Wildtöter, Chingachgook und der weiße Fallensteller Harry Marsh, der mit einer der Töchter befreundet ist, den dreien zu Hilfe.
Wildtöter wundert sich über die verbissene Wut der Indianer, bis er Hutters schreckliches Geheimnis kennen lernt...
zu sehen.
„Nun, ich kam gut mit den beiden Stars des Filmes, Lex Barker und Rita Moreno zurecht.. Wir hatten alle Spaß, diesen Film an diesen schönen Schauplätzen zu drehen. Es gab mehr Spaß als Arbeit. Das ist der Grund, warum ich gerne an den Film zurückdenke.“ (3)
1957 heiratete Lex Barker seine vierte Frau, die Schweizerin Irene Labhardt, mit der einen Sohn (Christopher) zusammen hatte. Labhardt verstarb 1962 an Leukämie.
Als seine Karriere Ende der 1950er Jahre stagnierte, ging Lex Barker nach Europa und drehte in Italien vorwiegend Abenteuerfilme wie „ROBIN HOOD, DER REBELL“ (1958),
Eingebettet zwischen den Bergen des Apennin liegen die Lehnsgüter von Roccalta und Serra. In Roccalta herrscht Zufriedenheit und Ruhe, denn es wird von dem edelmütigen und gerechten Grafen Gualtiero regiert.
Serra dagegen stöhnt unter dem Despotismus des Barons Oddo. Immer wieder kommt es dort zu Unruhen und Aufständen der geschundenen Bevölkerung, die in dem Jäger Pietro einen unentwegten Helfer und Beschützer finden.
Pietro, der in Roccaltas Wäldern mit einigen Gleichgesinnten lebt, wird eines Tages von den Häschern des Grafen Gualtiero erwischt, als er eine Wildsau erlegt.
Er wird deshalb vor den Augen der bildhübschen Helena, der Tochter des Grafen, ausgepeitscht. Doch als der Graf selbst hinzukommt, läßt er ihn sofort befreien und möchte ihn in seine Dienste nehmen. Pietro lehnt jedoch ab, da ihm seine Unabhängigkeit wichtiger ist.
Baron Oddo, der in den Besitz des Lehens von Roccalta gelangen will, möchte die Heirat mit Helena erzwingen. Da diese jedoch die Liebesanträge Oddos zurückweist, heckt er einen teuflischen Plan aus: er läßt den Grafen von seinen Häschern ermorden und den Mordverdacht auf Pietro fallen, um ihn ein für allemal loszuwerden.
Ein alter Eremit, der den Bedrängten zu helfen versucht, zeigt Pietro eine Höhle, die Schutz und Sicherheit gewährt. Und so können die Ärmsten, die Heimat und Besitz verloren haben, wenigstens das nackte Leben retten. Die junge Anna, die ebenfalls zur Pietros Gruppe gestoßen ist, hilft ihm, wo sie nur kann, doch als sie ihm in größter Gefahr beisteht, büßt sie ihre Treue mit dem Tod.
Helena, die Baron Oddos Lügen über Pietro Glauben schenkt, will die Ermordung ihres Vaters rächen und hetzt ihre Soldaten auf den vermeintlichen
„DIE VERGELTUNG DES ROTEN KORSAREN“ (1959)
Der Adlige Enrico di Ventimiglia, Sohn des Roten Korsaren, fährt über die Meere, um den Verräter zu finden, der seine Familie ins Unglück gestürzt hat. Als er ihn schließlich entdeckt, versucht dieser, sein Leben zu retten, indem er Enrico verrät, dass seine totgeglaubte Schwester noch lebt.
Enrico macht sich auf die Suche nach ihr und trifft dabei die Marquesa di Montelimar wieder, die zufällig auf dem Schiff des Verräters gewesen war und in die sich Enrico bereits auf den ersten Blick verliebt hat.
Leider weckt die Abstammung von Enricos Schwester - sie ist die Thronerbin der Darien, eines reichen Indianerstammes - die Begehrlichkeit des skrupellosen Gouverneurs von Panama. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...
und „DAS GEHEIMNIS DER ROTEN MASKE“ (1960).
Marco, ein Soldat ohne Dienstherrn, sucht neue Aufgaben bzw. Abenteuer und landet bei dem grausamen Grafen Astolfo. Er verdingt sich für ihn, beginnt aber bald an der Rechtschaffenheit seines Dienstherrn zu zweifeln.
Graf Astolfo, dessen Nichte Jolanda Marco ausnehmend gut gefällt, wird bedroht von einer Bande, deren Anführer sein Gesicht hinter einer roten Maske verbirgt. Immer wenn Ungerechtigkeiten geschehen, greift der Ritter mit der roten Maske ein und hilft den Unterdrückten.
Als eine Gruppe Zigeuner für den Grafen eine Vorstellung gibt, lernt Marco die schöne Zigeunerin Karima kennen, die sich sofort in ihn verliebt.
Bald kommt es zu Streitigkeiten mit den Zigeunern, in deren Verlauf Marco seine Sympathien für die Zigeuner und die Gruppe des roten Ritters entdeckt.
Als er von Astolfo gefangen genommen wird und grausam getötet werden soll, greift der rote Ritter an...
Durch eine Nebenrolle in „LA DOLCE VITA“ (Das süße Leben, 1960) von Federico Fellini erregte er Aufmerksamkeit.
Ein weiterer Wendepunkt wurde für Barker die Bekanntschaft mit dem deutschen Produzenten Artur Brauner, der ihm zum deutschen Film brachte.
Als Jäger des berühmten Filmbösewichtes Dr. Mabuse glänzt er als FBI-Mann Joe Como in zwei Dr. Mabuse – Filmen.

So drehte er 1961 mit „IM STAHLNETZ DES DR. MABUSE“ seinen ersten deutschsprachigen Film.
Inspektor Lohmann (Gert Fröbe) ist überzeugt, daß stapelweise ungeklärte Mordfälle auf das Konto des Dr. Mabuse (Wolfgang Preiss) gehen.
Mit FBI-Agent Como (Lex Barker) nimmt er die Jagd auf den raffinierten, größenwahnsinnigen Verbrecher auf.
Es folgte mit „DIE UNSICHTBAREN KRALLEN DES DR. MABUSE“ (1962) der zweite Mabuse – Film
Professor Erasmus und sein Assistent Dr. Bardorf haben eine Möglichkeit entwickelt Gegenstände und auch Personen für das menschliche Auge unsichtbar zu machen.
Als nach einer Theatervorstellung mit der attraktiven Schaupielerin Liane Martin ein Kriminalbeamter ermordet wird, ruft Kommissar Brahm den erfahrenen amerikanischen Ermittler Joe Como auf den Plan.
Dieser kommt bald hinter das Geheimnis von Professor Erasmus und erkennt, dass sich auch der geniale Verbrecher Dr. Mabuse für dessen Erfindung interessiert.
Da Joe Como ein Auge auf Liane Martin geworfen hat, wird diese kurzerhand von Mabuse hypnotisiert, um den Beamten in eine tödliche Falle zu locken...
sowie „Frauenarzt Dr. Sibelius“ (1962).

1962 erhielt Lex Barker mit Old Shatterhand mit dem Film „DER SCHATZ IM SILBERSEE“ wohl seine berühmteste Rolle.
Durch den Mord an dem alten Erik Engel ist dem verbrecherischen Colonel Brinkley ein uralter Plan in die Hände gefallen, der ihn zum legendären "Schatz im Silbersee" führen soll.
Doch zuvor muss Brinkley erst die fehlende zweite Hälfte der Schatzkarte bekommen - und die befindet sich im Besitz des Farmers Patterson und dessen Tochter Ellen, die auf einer Farm leben, auf der auch Engels Sohn Fred als Cowboy arbeitet.
Durch mutiges Eingreifen kann Winnetou Schlimmeres verhindern. Doch Brinkley gibt nicht auf.
Er bringt die Utahs gegen Old Shatterhand und Winnetou auf, um so Zeit zu gewinnen. Am Silbersee kommt es schließlich zum Showdown...
„Bei den Dreharbeiten von Der Schatz im Silbersee wollten Reinl (Regisseur), Kalinke (Kameramann) und der Jugoslawe, der das Holzfloss gesteuert hat, ausprobieren wie die Kameraeinstellung vom Floss aus ist. Deswegen wollten die am Nachmittag da über den See schippern und die Kamereinstellung prüfen.
Es war also Mittag, alle haben sich so richtig den Bauch vollgeschlagen, waren sehr relaxt und gingen so zu viert auf das Floss: Der kleine, glatzköpfige Kalinke, der Reinl, der Jugoslawe und eben auch Lex Barker.
Und sie standen da alle auf dem Floss und die Sonne brennt und bei allen Männern hängt der Bauch durch.
Der Jugoslawe stösst mit der Stange und die gucken da ein bisschen und .... auf einmal steht da am Ufer ein bildhübsches jugoslawisches Mädchen.
Die springt ins Wasser und schwimmt auf das Floss zu. Und dann hättest Du mal diese Veränderung bei den Männern sehen sollen...
Je näher das Mädchen kam, umso mehr gingen die Schultern zurück, der Bauch ging rein und das Schlimmste war: ALLE VIER MÄNNER! ALLE GLEICHZEITIG!
Und als dann das Mädchen das Floss erreichte, da standen wahrlich nur noch Götter auf den Brettern!" (4)
Am 22. Januar 1964 wurde dem Film die „GOLDENE LEINWAND“ verliehen für über 3 Millionen Besucher innerhalb von 12 Monaten.
Zudem erhielt „DER SCHATZ IM SILBERSEE“ am 19. April 1964 in der Schwarzwaldhalle, Karlsruhe, einen „BAMBI“ für den geschäftlich erfolgreichsten Film des Jahres 1963.
„1963 war dies der erfolgreichste Film in Deutschland - die erste Adaption eines Karl-May-Romans mit der klassischen Besetzung Pierre Brice als Winnetou und Lex Barker als Old Shatterhand.
Gedreht wurde damals in Jugoslawien, 3000 Komparsen und 2500 Pferde waren beteiligt. Besonders sehenswert: Die wunderbare Landschaft rund um die Plitvicer Seen, eine der touristischen Hauptattraktionen Kroatiens.“ (5)
Nach Abstechern ins Abenteuergefilden in Filmen wie „DER HENKER VON VENEDIG“ (1963), „DAS TODESAUGE VON CEYLON“ (1963) sowie „KALI YUG – DIE GÖTTIN DER RACHE“ (1963) und „KALI YUG – AUFRUHR IN INDIEN“, folgte 1963 mit „WINNETOU I“ die nächste Karl May – Verfilmung.
Um von der "Great Western Railroad" Geld zu unterschlagen, will der Gangster Santer ohne deren Wissen einen Abschnitt der neuen Eisenbahnlinie durch das Land der Apatschen bauen lassen.
Als die Apatschen von dem Plan erfahren, graben sie das Kriegsbeil aus. Santer erschießt kurzerhand den Apatschenhäuptling Intschu-tschuna und liefert dessen Nachfolge Winnetou dem verfeindeten Stamm der Kiowas aus.
Old Shatterhand hat davon erfahren und befreit heimlich Winnetou, ohne dass dieser von Identiät seines Retters ahnt. Am nächsten Tag führt Winnetou seine Krieger in das Camp der Eisenbahner, wo es zu einem schweren Zweikampf zwischen Winnetou und Shatterhand kommt.
Nur Winnetous Schwester Nscho-tschi, die Shatterhand nach den Folgen des Kampfes pflegt, glaubt an die Unschuld des weißen Mannes. Verzweifelt sucht sie ein Beweisstück, um eine blutige Rache Winnetous an Shatterhand zu verhindern...
Der Film erhielt am 17. September 1964 in der „Lichtburg“ in Essen die „GOLDENE LEINWAND“ für über 3 Millionen Besucher innerhalb von 12 Monaten,.
Zudem bekam „WINNETOU I“ im Mai 1965 den „BAMBI“ für den geschäftlich erfolgreichsten Film des Jahres 1964.

Danach folgten weitere Karl May – Verfilmungen Schlag auf Schlag, so „DER SCHUT“, der am 28. September 1965 im „Rivoli“ in Hannover ebenfalls die „GOLDEN LEINWAND“ für über drei Millionen Besucher innerhalb von zwölf Monaten, verliehen.
Der Schut, ein skrupelloser Verbrecher, sorgt im Land der Skipetaren für tyrannische Verbrechen. Kara Ben Nemsi ist mit dem Abenteurer Sir Lindsay und dessen Diener Archibald gerade in der Region unterwegs, als er von der Schut-Bande und der Entführung der schönen Tschita erfährt. Zusammen mit seinem arabischen Diener Hadschi Halef Omar nimmt er die abenteuerliche Verfolgung des Schuts auf...
„OLD SHATTERHAND“
Um zu verhindern, dass ihr bestes Weideland durch einen Friedensvertrag in die Hände der Indianer fällt, unternehmen weiße Siedler mit Hilfe der Comanchen blutige Überfälle.
Winnetous Stamm soll so in den Verdacht geraten, Urheber der grausamen Verbrechen zu sein. Gemeinsam mit seinem weißen Freund Old Shatterhand macht sich Winnetou auf die Suche nach den Verbrechern.
Als Old Shatterhand in die Gewalt des heimtückischen Kavallerieoffiziers Bradley gerät, gräbt Winnetou das Kriegsbeil aus, um seinen Blutsbruder zu befreien...
Auch dieser Karl May – Film bekam eine „GOLDENE LEINWAND“ für über 3 Millionen Besucher innerhalb von 12 Monaten, verliehen, und zwar am 8. Oktober 1965 im Gloria – Palast in Berlin

„WINNETOU II“
Apachen-Häuptling Winnetou (Pierre Brice) und sein Blutsbruder Old Shatterhand (Lex Barker) wollen zwischen Weißen und Indianern Frieden stiften. Mit den Soldaten und den Assiniboin-Indianern handeln die Blutsbrüder einen Friedensplan aus sehr zum Unwillen der Forrester Gang.
Sie versuchen das mögliche Abkommen mit allen Mitteln zu torpedieren. Während der Mission verliebt sich Winnetou in die schöne Häuptlingstochter Ribanna (Karin Dor), die als Zeichen des Friedens jedoch bereits dem Soldaten Merrill (Terence Hill) versprochen ist…
„Der zweite Teil der legendären -Trilogie ist der wohl beste. Der nicht nur für deutsche Verhältnisse spektakuläre Western glänzt so sehr mit Stunts und Explosionen, dass er damals sämtliche Kassenrekorde brach.“ (6)
Der Film erhielt am 14. Oktober 1965 in der „Lichtburg“ in Essen die „GOLDENE LEINWAND“ für über 3 Millionen Besucher innerhalb von 12 Monaten, verliehen und bekam den „BAMBI“ für den geschäftlich erfolgreichsten Film 1965.
sowie
„WINNETOU III“
Der Frieden zwischen Bleichgesichtern und Indianern steht einmal mehr auf wackligen Füßen.
Der Bandit Rollins (Rik Battaglia) sät Zwietracht, um das Land der Indianer den weißen Siedlern zugänglich zu machen. Apachenhäuptling Winnetou (Pierre Brice) und sein bleichgesichtiger Bruder Old Shatterhand sind die letzte Hoffnung. Winnetou soll den abtrünnigen Jicarillostamm von der Notwendigkeit einer Waffenruhe überzeugen.
Noch bevor die Friedenspfeifen rauchen, wird der Sohn des Jica rillohäuptlings erstochen mit dem Messer des Apachen. Sam Hawkins (Ralf Wolter) kann die Blutsbrüder zwar vor dem Marterpfahl retten, eine Schlacht zwischen den Indianern scheint jedoch unumgänglich…
Der Film erhielt die „GOLDEN LEINWAND“ am 19. August 1966 in der „Lichtburg“, Essen für über 3 Millionen Besucher innerhalb von 12 Monaten, verliehen und bekam den „BAMBI“ für den geschäftlich erfolgreichsten Film 1966.
„Der effektvolle Schluss (mit Einblendungen aus Winnetou 1. und 2. Teil in Gedanken Old Shatterhands an der Bahre seines sterbenden edlen Blutsbruders) rührt ans Sentiment, ohne sentimental zu werden. Der geglückteste Teil der Trilogie.“ (7)

1965 folgte Lex Barkers fünfte und letzte Ehe mit der spanischen Schönheitskönigin Maria del Carmen „Tita“ Cervera, die in einem exzessiven Scheidungskrieg endete, dessen Folgen sich bis über seinen Tod hinauszogen.
„VICTIM FIVE“ (Die Verdammten der blauen Berge, 1964) und „TWENTY – FOUR HOURS TO KILL“ (In Beirut sind die Nächte lang, 1965)
Als der Flugkapitän Jamie Faulkner seine Passagiermaschine auf Grund eines Triebwerksschadens in Beirut zwischenlanden muss, freut sich die Crew auf einen Urlaubstag in der orientalischen Stadt - außer dem Chefsteward Jones. Er wird nämlich bereits von den Killern eines mächtigen Goldschmugglers erwartet, den Jones um viel Geld betrogen hat. Als der angsterfüllte Jones Kapitän Faulkner um Hilfe bittet, wird die gesamte Crew in ein gefährliches Abenteuer verwickelt. Denn die Gangster lassen nicht mit sich spaßen...
„Nach einer Abenteuergeschichte von Peter Welbeck inszenierte Peter Bezencenet einen halbwegs spannenden Streifen vor orientalischer Kulisse.“ (8)
Mitte der 1960er Jahre stellte sich langsam eine Karl May – Müdigkeit ein. Filme wie „DURCHS WILDE KURDISTAN“, „IM REICHE DES SILBERNEN LÖWEN“ oder „WINNETOU UND DAS HALBBLUT APANATSChI“ konnten an den Erfolg ihrer Vorgänger nicht mehr anschließen.
1966 erhielt Lex Barker den Bambi als bester ausländischer Schauspieler.
Gegen Ende der Karl-May-Verfilmungen war eine neue Kinoserie mit Lex Barker geplant, die auf den erfolgreichen „Mister Dynamit“ -Kriminalromanen des Autors Karl-Heinz Günther (C.H. Guenter) basieren sollte.
Doch schon bei den Dreharbeiten zum ersten Film „MISTER DYNAMIT – MORGEN KÜSST EUCH DER TOD“ im Jahr 1967 kam es zu Unstimmigkeiten, als Barker seine Gage erst einklagen musste.
Verständlicherweise hatte er danach kein Interesse mehr an weiteren Verfilmungen, was auch das Ende dieses Projektes bedeutete.
Nach „MISTER DYNAMIT – MORGEN KÜSST EUCH DER TOD“ folgte „DIE SCHLANGENGRUBE UND DAS PENDEL“.
Im Jahre 1801 wird der unheimliche Graf Regula zur Sühne am Mord von zwölf Jungfrauen gevierteilt. Jahre später erhält der Advokat Roger und die attraktive Baronesse Lilian eine Einladung in das Sandertal.
Zusammen mit einem skurrilen Pater und Lilians Zofe machen sie sich auf den Weg, auf dem sich bereits gespenstische Dinge ereignen. Verfolgt von dem unheimlichen Anatol, landen sie vier in einem düsteren Gewölbe, wo dieser die Wiederbelebung Graf Regulas zelebriert. Für ein Lebenselixier benötigt dieser das Blut einer dreizehnten Jungfrau...
Am 12. 12.1968 kam mit „WINNETOU UND SHATTERHAND IM TAL DER TOTEN“, der letzte Karl May – Film in die deutschen Kinos.
Während eines Indianerangriffs verschwindet die Kriegskasse des US-Forts Dawson. Niemand ahnt, dass der Kommandant Major Kingsley das Gold kurz vor seinem Tode im Tal der Toten verstecken konnte.
Das Gericht ist der Auffassung, dass der Major mit dem Gold nach Mexiko desertiert sei. Kingsleys Tochter Mabel glaubt nicht an die Schuld ihres Vaters und macht sich auf die Suche nach dem Gold.
Als sich auch der Bandit Murdock für die reiche Beute interessiert, nehmen Winnetou und Old Shatterhand deren abenteuerliche Verfolgung durch das Tal der Toten auf sich, gefolgt von dem Greenhorn Lord Castlepool und dem kauzigen Sam Hawkens...
Ende der 1960er Jahre war Barker r sporadisch im US – amerikanischen Fernsehen zu sehen. So hatte er Gastauftritte in den TV – Serien „I TAKES A THIEF“ (Ihr Auftritt, Al Mundy (1969). „THE NAME OF THE GAME“ (1971) und “THE F.B.I." (FBI, 1 Folge, 1971)
In seinen letzten Lebensjahren wurden für den Schauspieler die Rollenangebote ziemlich rar, weshalb er sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückzog.
Auf seine Familienangehörigen und Freunde wirkte Barker, nicht zuletzt durch seine zunehmenden gesundheitlichen Probleme, beruflichen Misserfolge aber auch durch die Konflikte mit seiner letzten Ehefrau, müde und verbraucht.
1970 drehte er mit „WENN DU BEI MIR BIST“ seinen letzten Film.

1972 war er in „THE WAITING ROOM“, einer Folge der Serie „NIGHT GALLERY“ als Charlie McKinley in seiner letzten TV – Rolle zu sehen .
Ein Jahr später schien es allerdings endlich auch in Hollywood wieder aufwärts zu gehen. Man bereitet eine TV-Serie mit Lex Barker in der Hauptrolle vor, zudem gab es Pläne für neue Filme.
Doch am 11. Mai 1973, drei Tage nach seinem 54. Geburtstag, verstarb Lex Barker in der Lexington Avenue in New York auf offener Straße an einem Herzinfarkt, als er auf dem Weg zu seiner damaligen Freundin, der Schauspielerin Karen Kondazian, war.
Da Barker keine Papiere bei sich hatte, konnte der einst so populäre Schauspieler erst anhand der Gravur seiner Armbanduhr identifiziert werden.
„Er war ein guter Kerl und mit ganzem Einsatz bei der Arbeit dabei.“ (9)
(1) Cinema Online
(2) Evangelischer Film-Beobachter, 1965, Nr. 409
(3) Prisma Online
(4) Carlos Riva
(5) Arlene Dahl
(6) Arlene Dahl
(7) Carlos Rivas
(8) Karin Dor
(9) Prisma
© 2008 by Ingo Löchel
Bilder: Archiv des Autors
FILMOGRAPHIE
1. Doll Face (1946)
2. Do You Love Me (1946)
3. Two Guys from Milwaukee (1946)
4. Cloak and Dagger/ Im Geheimdienst (1946)
5. The Farmer's Daughter/ Die Farmerstochter (1947)
6. Crossfire / Im Kreuzfeuer (1947)
7. Under the Tonto Rim (1947)
8. Unconquered / Die Unbesiegten (1947)
9. Dick Tracy Meets Gruesome (1947)
10. Mr. Blandings Builds His Dream House / Nur meiner Frau zuliebe (1948)
11. The Velvet Touch / Die bronzene Göttin (1948)
12. Return of the Bad Men/ Der Schrecken von Texas (1948)
13. Tarzan's Magic Fountain/ Tarzan und das blaue Tal (1949)
14. Tarzan and the Slave Girl/ Tarzan und das Sklavenmädchen (1950)
15. Tarzan's Peril / Tarzan und die Dschungelgöttin (1951)
16. Tarzan's Savage Fury/ Tarzan, der Verteidiger des Dschungels (1952)
17. Battles of Chief Pontiac (1952)
18. Tarzan and the She-Devil/ Tarzan bricht die Ketten (1953)
19. Thunder Over the Plains/ Donnernde Hufe (1953)
20. I Misteri della giungla near / Die Tempelwürger von Bangkok (1954)
21. The Yellow Mountain/ Gold aus Nevada (1954)
22. The Man from Bitter Ridge / Duell mit dem Teufel (1955)
23. Duel on the Mississippi/ Die Intrige der Lily Scarlett (1955)
24. The Price of Fear/ Schonungslos (1956)
25. Away All Boats/ Klar Schiff zum Gefecht (1956)
26. War Drums/ Rebell der roten Berge (1957)
27. The Girl in the Kremlin (1957)
28. Jungle Heat/ Die Hölle des Dschungels (1957)
29. The Deerslayer/ Lederstrumpf (1957)
30. The Girl in Black Stockings/ Das Mädchen mit den schwarzen Strümpfen (1957)
31. Strange Awakening / Female Fiends / Operation Red Head (1958) .... Peter Chance
32. Capitan Fuoco/ Robin Hood, der Rebell (1958)
33. Mission in Morocco (1959)
34. Il Figlio del corsaro rosso / Die Vergeltung des roten Korsaren (1959)
35. La Scimitarra del Saraceno/ Der Sohn des roten Korsaren (1959)
36. Terrore della maschera rossa/ Das Geheimnis der roten Maske (1960)
37. La Dolce vita/ Das süße Leben (1960)
38. Cavaliere dai cento volti, Il / Die Rache des roten Ritters (1960)
39. I Pirati della costa / Die Küste der Piraten (1960)
40. Robin Hood e i pirati / Robin Hood und die Piraten (1960)
41. Segreto dello sparviero nero, Il / Der Schwarze Brigant (1961)
42. El Secreto de los hombres azules / Karawane nach Zagora (1961)
43. Im Stahlnetz des Dr. Mabuse (1961)
44. Die unsichtbaren Krallen des Dr. Mabuse (1962)
45. Frauenarzt Dr. Sibelius (1962)
46. Der Schatz im Silbersee (1962)
47. Il Boia di Venezia / Der Henker von Venedig (1963)
48. Frühstück im Doppelbett (1963)
49. Das Todesauge von Ceylon (1963)
50. Kali Yug, la dea della vendetta/ Kali Yug: Die Göttin der Rache (1963)
51. Il Mistero del tempio indiano / Kali Yug - Aufruhr in Indien (1963)
52. Winnetou - 1. Teil (1963)
53. Old Shatterhand (1964)
54. Victim Five / Die Verdammten der blauen Berge (1964)
55. DerSchut (1964)
56. Winnetou - 2. Teil (1964)
57. Der Schatz der Azteken (1965)
58. Die Pyramide des Sonnengottes (1965)
59. Twenty-Four Hours to Kill / In Beirut sind die Nächte lang (1965)
60. Die Hölle von Manitoba (1965)
61. Durchs wilde Kurdistan (1965)
62. Winnetou - 3. Teil (1965)
63. Im Reiche des silbernen Löwen (1965)
64. Wer kennt Jonny R.? (1966)
65. Carnaval des barbouzes, Le / Gern hab' ich die Frauen gekillt (1966)
66. Winnetou und das Halbblut Apanatschi (1966)
67. Woman Times Seven/ Siebenmal lockt das Weib (1967)
68. Mister Dynamit - morgen küßt Euch der Tod (1967)
69. Schlangengrube und das Pendel, Die (1967)
70. Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten (1968)
71. Aoom (1970)
72. Wenn du bei mir bist (1970)
FERNSEHEN
1. Tales of Tomorrow (1 Folge, 1952)
2. Lux Video Theatre (1 Folge, 1956)
3. Studio 57 (2 Folgen, 1956)
4. It Takes a Thief/ Ihr Auftritt, Al Mundy (1 Folge, 1969)
5. The Name of the Game (1 Folge, 1971)
6. The F.B.I. / FBI (1 Folge, 1971)
7. Night Gallery (1 Folge, 1972)