
Der Erfinder der Figur des Dr. Mabuse war der luxemburgische Schriftsteller Norbert Jacques, der 1922 den Roman „DR. MABUSE, DER SPIELER“ schrieb.
Dr. Mabuse ist von Beruf Psychoanalytiker, ein Verbrechergenie mit hypnotischen Fähigkeiten und ein Mann mit tausend Gesichtern.
Als Superverbrecher versucht er die Weltherrschaft zu erlangen. Seine Fähigkeiten der Verkleidung und der Beeinflussung anderer Personen nutzt Mabuse aus, um sich auch in der High Society frei bewegen zu können.
Der Traum von Dr. Mabuse ist die Schaffung einer neuen Gesellschaft, frei von Korruption und Fäulnis. Er plant eine utopische Kolonie in Brasilien namens „Eitopomar“, die er mit den Früchten seiner Verbrechen auf die Beine stellen möchte.
Sein Gegenspieler, der Staatsanwalt von Wenk, versucht Mabuse das Handwerk zu legen, doch dieser kann immer wieder entkommen.
Im gleichnamigen Film ist Mabuse eindeutig ein skrupelloser Bösewicht, der über Leichen geht und geradezu wahnsinnig nach Macht strebt.
Der Roman wurde ein großer Publikumserfolg und 1922 von Fritz Lang verfilmt, dem mit diesem Film der Durchbruch als Regisseur gelang, und der auch international ein Erfolg wurde.
1953 verkaufte Norbert Jacques die Rechte an der Figur des Dr. Mabuse an Artur Brauner, den Chef der Berliner CCC-Filmgesellschaft.
Es dauert bis 1960 bis mit dem Erfolg der ersten Edgar Wallace – Filme auch Doktor Mabuse wieder für den Filmindustrie entdeckt wurde und Brauner mit „DIE TAUSEND AUGEN DES DR. MABUSE“ unter der Regie von Fritz Lang auf die berühmte Figur von Norbert Jacques zurückgriff.
Der Film wurde ein kommerzieller Erfolg, gleichzeitig aber die letzte Regiearbeit Langs, der mit dem Resultat eher unzufrieden ist.
Der Constantin-Verleih, bei dessen Tochter Prisma „DIE TAUSEND AUGEN DES DR. MABUSE“ erschien, zeigte sich an weiteren Mabuse-Filmen interessiert.
Noch im Folgejahr entstanden bei CCC-Film unter der Regie des Erfolgsregisseurs Harald Reinl die Fortsetzungen „IM STAHLNETZ DES DR. MABUSE“ und „DIE UNSICHTBAREN KRALLEN DES DR. MABUSE“.
1962 drehte der Regisseur Werner Klingler das Remake des Klassikers „DAS TESTAMENT DES DR. MABUSE“.
Danach folgte „SCOTLAND YARD JAGT DR. MABUSE“ unter der Regie von Paul nach dem Roman „THE DEVISE“ von Bryan Edgar Wallace, dem Sohn von Edgar Walace.
Mit dessen Romanverfilmungen machte Artur Brauner schon seit 1962 den Rialto/Constantin-Originalen Konkurrenz, weshalb der fünfte Mabuse – Film auch beim Gloria-Verleih erschien.
Ebenfalls für Gloria produzierte Brauner 1964 „DIE TODESSTRAHLEN DES DR. MABUSE“, der aber an den Kinokassen floppte, so dass die Mabuse - Reihe nach nur sechs Filmen eingestellt wurde.
Aus diesem Grund wurden die beiden geplanten Projekte „DAS UNHEIMLICHE KABINETT DES DR. MABUSE“ und „DIE RACHE DES DR. MABUSE“, die für 1965 geplant waren, fallengelassen.
