GÜNTHER STOLL

(1924 -1977)

 

 


Günther Stoll wurde am 18. August 1924 in Duisburg geboren. Als Soldat geriet er während des Zweiten Weltkrieg in britische Kriegsgefangenschaft.

1948 aus seiner Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, ging Stoll ans Theater in Regensburg, wo er eine erfolglose Karriere als Bühnenschauspieler startete.

Bis 1954 schlug er sich in diversen Jobs herum, bis er von 1954 bis 1957 nach Nürnberg ans dortige Theater ging. Danach folgten Bühnenauftritte in Aachen, Bremen und Hamburg.

1962 gab er in SPUR 211“, einer Folge der Serie „STAHLNETZ“ sein TV – Debüt.

Es folgten Gastauftritte in TV – Folgen wie  „HAFENPOLIZEI“ (1963) und „STAHLNETZ“ (1965) oder als Inspektor Mireux in zwei Folgen der TV – Serie „DEM TÄTER AUF DER SPUR“ (1967).

1965 gab der Schauspieler in „Epitafios gia ehthrous kai filous“ sein Film-Debüt. Es folgte „MAIGRET UND SEIN GRÖßTER FALL“ (1966)

1966 gelang Günther Stoll als Guy Foster in der dreiteiligen TV – Mini – Serie „MELISSA“ der Durchbruch als Schauspieler.

 


Erster Teil

Die reiche Melissa Foster und das Ehepaar Hepburn sind bei einer Party bei dem Rennfahrer Don Page eingeladen. Guy Foster (Günther Stoll) bleibt zu Hause, um zu arbeiten. Nachts erhält er einen Anruf von seiner Frau: Guy solle unbedingt nachkommen. Sie bestellt ihn zu einer Adresse, die es gar nicht gibt. Stattdessen trifft Guy die Kriminalpolizei an, die gerade zu einem Mord gerufen wurde: bei der Toten handelt es sich um Melissa Foster. Im Lauf der Ermittlungen gibt der Nervenarzt Dr. Swanson an, Foster sei bei ihm in psychiatrischer Behandlung. Guy streitet dies vehement ab und verstrickt sich in ein Netz aus Widersprüchen. Allmählich beginnt er selbst an seinem Verstand zu zweifeln. Guy erfährt durch einen Brief, daß Melissa einen Geliebten gehabt haben soll und will herausfinden, wer dieser Mann ist...

Zweiter Teil

In Elvingdale versucht Guy herauszubekommen, wer der Geliebte seiner Frau war, und muß feststellen, daß es sich dabei um einen 12jährigen Schuljungen handelt. Er merkt zu spät, daß er erneut in eine Falle getreten ist. Eines Nachts klingelt erneut das Telefon: es meldet sich Melissa und bestellt ihn in sein altes Cottage. Dort findet er die ermordete Schwester des Schuljungen. Für die Polizei sieht es erneut so aus, als ob Foster der Täter wäre ... rechts: Don Page gibt eine Party ...

Dritter Teil

Inspektor Cameron und Guy Foster begeben sich nach Elvingdale um mit dem Vater der ermordeten rauschgiftsüchitgen Mary Antrobus zu sprechen. George Antrobus hatte Foster nachts aufgesucht und wollte ihn töten, weil er ihn für den Mörder seiner Tochter hielt. Doch nun verschlägt es Guy Foster die Sprache: George Antrobus, der vor ihm steht, ist nicht jener Mann, der nachts bei ihm auftauchte und sich als George Antrobus ausgab. Allmählich beginnt Inspektor Cameron dem unschuldigen Guy Foster zu glauben...

Die ARD - Miniserie avancierte Anfang 1966 zum TV – Straßenfeger mit einer Sehbeteiligung von 72% über 82% bis hin zu 89% bei der dritten und letzten Folge.

„Über 90 Prozent der TV-Gemeinde saß in den 60ern vor den Geräten, wenn ein "Durbridge" lief. "Straßenfeger" nannte man die Quotenriesen. Um die Fortsetzung des Krimis nicht zu verpassen, verschob der Hamburger Senat damals gar eine Sitzung. In Nordrhein-Westfalen verweigerten Arbeiter die zeitgleiche Spätschicht.“ (1)

 


1966 erhielt Günther Stoll die Hauptrolle in dem Edgar Wallace – Film „DER BUCKLIGE VON SOHO“. Darin mimte Günther Stoll den Inspektor Hopkins. Am 6. September hatte der Film Premiere in Deutschland und anvacierte zum Hit an den Kinokassen

Wanda Merville reist nach London, um das Vermögen ihres verstorbenen Vaters, entgegenzunehmen. Nach ihrem Besuch bei Rechtsanwalt Stone, wird sie aber auf mysteriöse Weise in die unheimlichen Gemäuer von Schloss Castlewood entführt.
Zuerst landet sie im dortigen Mädchenheim. Dessen Stifterin Lady Majorie, weiß nichts von den eigenartigen Verbindungen der Oberin mit Allan Davis und Mrs. Tyndal, die den berüchtigten Nachtclub "Mekka" betreiben.
Erst als dort ein Mädchen von einer unheimlichen, buckligen Gestalt erwürgt wird, bringt Inspektor Hopkins Licht ins Dunkel. Scotland Yard-Chef Sir John ist aber skeptisch, schließlich ist er ein alter Bekannter Lady Majories...

 

„Günther Stolls sachliche Lässigkeit bewährt sich in der Rolle des Inspektors vom Dienst vorzüglich.“  (2)


Nach „Der Bucklige von Soho“ war Stoll in Filmen wie „FUNKSTREIFE XY“ (1968), „ZIEH DICH AUS, PUPPE“ (1968) oder „DIE GROßE TREIBJAGD“ (1968) zu sehen.

1969 spielte er eine der Hauptrollen in dem Film "DIE FOLTERKAMMER DES DR. FU MAN CHU" (196)

 


Dr. Fu Man Chu lässt im Karibischen Meer einen Eisberg entstehen und gegen einen Ozeanriesen rammen-Hunderte Menschen sterben.
Anschließend kündigt er an, in zwei Wochen die gesamte Menschheit zu vernichten, wenn sie nicht seinen Befehlen gehorcht.
Nayland Smith von Scotland findet ein Buch von Prof. Henderson, in dem beschrieben ist, wie man mithilfe einer kristallisierten Substanz jederzeit in unkontrollierbaren Mengen Wasser in Eis bzw. Wasserdampf verwandeln kann. Er vermutet, dass diese Substanz Opium ist und Dr. Fu Man Chu sich in Anatolien aufhält, da sich dort die größte Menge Opium weltweit befindet.
Dr. Fu Man Chu befindet sich tatsächlich in Anatolien und besetzt mit Hilfe von Omar Pashas Leuten den Gouverneurspalast.
Anschließend lässt er seine Helfer töten, nur Omar Pashas Tochter Lisa kommt in seine Folterkammer. Auch Prof. Henderson befindet sich in Fu Man Chus Gewalt, ist jedoch herzkrank. Dr. Curt Kessler (Günther Stoll) und Dr. Ingrid Koch werden entführt, um eine lebensrettende Herztransplantation vorzunehmen.

Danach folgten u.a. die Filme „DAS GESICHT IM DUNKELN“ (1969), „DER PFARRER VON ST. PAULI“ (1970) oder „DIE TOTE AUS DER THEMSE“ (1971).

Im Februar 1971 heiratete Stoll die Sängerin Edina Pop mit der er bis zu seinem Tod zusammenlebte.

Anfang der 1970er Jahre verlegte Stoll seine Arbeit immer mehr aufs Fernsehen. So war er u. a. in den Tatort – Folgen „Kressin und der Mann mit dem gelben Koffer“ (1972), „Weißblaue Turnschuhe“ (1973) und „Zwei Leben“ (1976) zu sehen.

Am 9. Februar 1975 gab Günther Stoll in „TOD AM BAHNGLEIS“ sein Debüt als Kommissar Schröder in der Krimi - Serie „DERRICK".

Mit „AMULETT DES TODES“ (1975) und „TO AGISTRI“ (1976) drehte der Schauspieler Mitte der 1970er Jahre seine letzte beiden Filme.

Günther Stoll verstarb am Januar 1977 in Walsrode.

Nach seinem Tod war der Schauspieler am  12. Juni 1977 in „DAS KUCKKUCKSEI",  seiner 19. Derrick – Folge,in seiner letzten TV – Rolle zu sehen.

(1) Cinema Online
(2) Filmecho

 

© 2008 by Ingo Löchel

Bilder: Archiv des Autors


FILMOGRAPHIE

1. Epitafios gia ehthrous kai filous (1965)
2. Maigret und sein größter Fall (1966)
3. Der Bucklige von Soho (1966) .... Inspektor Hopkins
4. Omicidio per appuntamento/ Agent 3S3 setzt alles auf eine Karte (1967)
5. Die Funkstreife Gottes/ Funkstreife XY (1968)
6. Straßenbekanntschaften auf St. Pauli (1968) Inspector Torber
7. Al di là della legge/ Die letzte Rechnung zahlst Du selbst (1968)
8. Zieh dich aus, Puppe (1968)
9. Van de Velde: Die vollkommene Ehe (1968)
10. Die grosse Treibjagd (1968)
11. Mattanza - Ein Liebestraum (1969)
12. The Castle of Fu Manchu/ Die Folterkammer des Dr. Fu Man Chu (1969)
13. Das Gesicht im Dunkeln (1969)
14. Der Pfarrer von St. Pauli (1970)
15. Una Farfalla con le ali insanguinate/ Blutspur im Park (1971)
16. Die Tote aus der Themse (1971)
17. È tornato Sabata... hai chiuso un'altra volta/ Sabata kehrt zurück (1971) 
18. Das Geheimnis der grünen Stecknadel (1972)
19. Tatort - Kressin und der Mann mit dem gelben Koffer (1972) TV
20. Tatort - Weißblaue Turnschuhe (1973) TV
21. Das Amulett des Todes (1975)
22. To Agistri (1976)
23. Tatort - Zwei Leben (1976) TV


FERNSEHEN

1. Hafenpolizei" (1 Folge, 1963)
2. Stahlnetz (2 Folgen, 1962/1965)
3. Melissa" (1966) TV Mini-Serie
4. Täter auf der Spur (als Inspektor Mireux, 2 Folgen, 1967)
5. Der Staudamm (1968) TV-Serie
6. Graf Yoster gibt sich die Ehre (1 Folge, 1969)
7. Le Avventure di Pinocchio/ Pinocchio (1972) TV Mini-Serie
8. Okay S.I.R. (1 Folge, 1973)
9. Motiv Liebe (1 Folge, 1974)
10. Der Kommissar (3 Folgen, 1972-1974)
11. Eurogang (1 Folge, 1975)
12. Es muß nicht immer Kaviar sein (1977) TV-Serie (unbekannte Anzahl Folgen)
13. Einn Mann kam im August (1977) TV-Serie
14. Derrick (als Kommissar Schröder (19 Folgen, 1975-1977)

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