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HALLO, HIER SPRICHT EDGAR WALLACE
Doch 1959 entschied sich mit der dänischen Rialto – Film unter dem Produzenten Preben Philipsen eine Filmgesellschaft, mit „DER FROSCH MIT DER MASKE“ den ersten Edgar Wallace – Film für den deutschen Markt zu produzieren. Der „FROSCH MIT DER MASKE“ versetzt London in Angst und Schrecken. Weder Inspektor Elk (Siegfried Lowitz) noch seinem Assistenten Sergeant Balder (Erwin Strahl) ist es bisher gelungen, den furchterregenden Verbrecher und seine Bande zu fassen. „Wie die Handlung es verlangt, hat Harald Reinl mit unterkühlter Spannung inszeniert. Düstere Effekte holt eine im Düsteren schwelgende Kamera. Trockenhart knallen die knappen Dialoge. Im gutgeführten Ensemble ragen Siegfried Lowitz und Fritz Rasp heraus.“ (1)
"HALLO, HIER SPRICHT EDGAR WALLACE!" wurde zudem zum Markenzeichen der Filme, die sich in den 1960er Jahren zur längsten und kommerziell erfolgreichsten Serie des deutschen Kinos entwickelten und auch im Ausland als „GERMAN WALLACE WAVE“ Beachtung fanden. Die Rialto Film erwarb nach dem Kinoerfolg von „DER FROSCH MIT DER MASKE“ rechtzeitig die Exklusivrechte fast aller Wallace-Romane, gründete eine deutsche Tochtergesellschaft und produzierte 32 der insgesamt 38 Wallace – Filme.
1960 folgte mit „DER ROTE KREIS“, der auf dem Roman „THE CRIMSON CIRCLE“ basiert, die zweite und letzte Edgar Wallace – Verfilmung, die von der dänischen Rialto produziert wurde. DER ROTE KREIS versetzt London in Angst und Schrecken. Immer wieder werden wohlhabende Bürger erpresst. „Gerade das sanft Antiquierte der Wallace-Kriminalistik macht den Hauptreiz aus, jenes Überspannen des Spannungsbogens, jene Mystifikation des Verbrechens, jener wüste Nachttischlektürenzauber. Das Entfesselte ist's, was an Wallace fesselt.“ (2) Auch für den Film „DER ROTE KREIS“ fanden die Dreharbeiten ausschließlich in Kopenhagen und Umgebung statt. Dennoch gelang es dem deutschen Filmteam die Stimmung der britischen Hauptstadt einzufangen. „Eine Filmunterhaltung, die auch das Licht der Tageskasse nicht zu scheuen braucht.“ (3) „Stahlnetz-Regisseur Jürgen Roland, der 1960 mit ‚Der grüne Bogenschütze’ einen weiteren Edgar-Wallace-Film auf die Leinwand brachte, inszenierte den Gruselkrimi nach dem Roman ‚The Crimson Circle’ routiniert und ohne Effekthascherei.“ (4) 1960 folgte die dritte Wallace – Verfilmung „DER RÄCHER“, die allerdings nicht von der Rialto – Film produziert worden war. Stattdessen hatte die Kurt – Ulrich – Film die Rechte an dem Wallace Roman "Der Rächer" (The Avenger) gekauft und nahm dieses Projekt selbst in Angriff.
Ein offensichtlich geisteskranker Mörder übt an Verbrechern, die mangels Beweisen nicht verurteilt werden können, gnadenlose Selbstjustiz. Die Köpfe seiner Opfer schickt er mit einem Begleitschreiben in Kartons verpackt an Scotland Yard. Im selben Jahr kam mit „DIE BANDE DES SCHRECKENS“, basierend auf dem Wallace – Roman „THE TERRIBLE PEOPLE“, die nächste Rialto – Verfilmung in die deutschen Kinos. Bei seiner Verhaftung in einer Londoner Bank erschießt der jahrelang gesuchte Scheckfälscher und Betrüger Clay Shelton einen Polizisten. Als er daraufhin wegen Mordes angeklagt wird und gehängt werden soll, veranlasst er als seinen letzten Wunsch das Erscheinen aller freiwillig oder unfreiwillig an seiner Verhaftung und Verurteilung beteiligten Personen, um ihnen seine Rache zu prophezeien. „Woraus zu schließen ist, dass Regisseur Harald Reinl einen überaus spannenden Reißer gemacht hat, mit Pfiff und Schwung, milieusicher und mit todsicheren Überraschungen.“ (5) „Harald Reinls Mischung aus Spannung und Witz wurde sogar in der Heimat von Edgar Wallace gelobt.“ (6).
Seit der Amerikaner Abel Bellamy den alten englischen Herrensitz Garre Castle erworben hat, treibt dort ein altes Gespenst - der grüne Bogenschütze - sein Unwesen. Als zwei Menschen von einem grünen Pfeil durchbohrt werden, befasst sich auch Inspektor Featherstone (Klausjürgen Wussow) von Scotland Yard mit der Geistererscheinung. „Leichen gibt's genug - nur an der Qualität hapert's.“ (7)
Bilder: Archiv des Autors |
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