1948 - DER BAMBI

Die Geburt eines deutschen Filmpreises

 

1948 wurde der Filmpreis von dem  Karlsruher Verleger Karl Fritz aus der Taufe gerufen und die Leser seiner Zeitschrift „FILM REVUE“ waren aufgerufen worden darüber abzustimmen, wer der größte nationale und internationale Filmstar sei.

Die Leser entschieden sich für den französischen Schauspieler JEAN MARAIS sowie für MARIKA RÖKK.



Als Marika Rökk ihren Preis, ein weißes Keramikreh, nach Hause brachte, freute sich ihre Tochter: „Da hast Du mir ja ein Bambi gebracht!“

Damit hatte die Statuette auch ihren Namen weg

Der Bambi war keine Spezialanfertigung für diesen neuen Filmpreis gewesen. Auf der Suche nach einer geeigneten Trophäe, die er den Gewinnern überreichen könnte, war Karl  Fritz auf die grazile Skulptur gestoßen, den die Karlsruher Majolika-Manufaktur bereits seit 1936 nach einem Entwurf der Heidelberger Künstlerin Else Bach produzierte.

1948 gab es für die Verleihung des Bambi jedoch noch keine öffentliche Feier, denn niemand ahnte damals, welche Bedeutung der Preis noch erlangen sollte, und dass er Jahre später viele Weltstars nach Deutschland locken würde.

Sieben Jahre später änderte sich alles.

Am 6.  März 1955 lud der Verleger Karl Fritz  zur BAMBI - Gala ins Karlsruher Staatstheater.

Die Preisträger des Jahres 1954 JEAN MARAIS, der bereits zum zweiten Mal ausgezeichnet wurde, und INGRID BERMAN waren leider verhindert,.
Doch dafür nahmen am 6. März 1955  O W. FISCHER und Filmpartnerin MARIA SCHELL, die anderen beiden Preisträger,  im Staatstheater von Karlsruhe die begehrten Filmpreise persönlich entgegen.





Fortan wurde der Bambi zum Synonym für Glamour, internationalen Flair und Starruhm.

Bei der zehnten Bambiverleihung im Jahr 1958 wurden am BAMBI einige Änderungen vorgenommen.
 
Von nun an fertigte die Kunstgießerei Ernst Strassacker im schwäbischen Süßen den Preis, der aus Bronze bestand und  mit 18-karätigem Gold überzogen war.

1962 wechselte der Bambi seinen Stifter . Franz Burda kaufte dem Karlsruher Verleger Karl Fritz seine Zeitschrift „Film-Revue“ ab.
Bis 1964 wurde die Bambi-Verleihung noch in Karlsruhe durchgeführt. Danach wurde sie von Burda quer durch Deutschland ausgerichtet.

Unter Burdas Fittichen wurde aus dem reinen Kinopreis ab Mitte der 1960er Jahre eine Film- und Fernsehauszeichnung.

Seit 1968 wurde der Preis vom Medien- und Verlagskonzern Burda verliehen.

In den 1980er Jahren wurde die Verleihung des Bambis auf sämtliche öffentliche Bereiche ausgeweitet.

Modedesigner, Popsternchen, Politiker, Wissenschaftler, Moderatoren, Sportler, Schriftsteller und Vordenker erhielten seitdem den Bambi.

Inzwischen sind es bis zu 17 Kategorien, in die der Bambi verliehen wird. Tendenz weiter steigend.

Heute bestimmen nicht mehr die Leser die BAMBI - Preisträger, sondern Hubert Burda und die Chefredakteure des Hauses Burda.


© 2008 by Ingo Löchel

Bilder: Archiv des Autors

 

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